Wenn Winter ist, fällt manchmal Schnee der rieselt durch die Bäume er legt sich auf das BOELS-WC und füllt die Zwischenräume von Auto, Haus und Lattenzaun von Bordstein und Garage das ist romantisch anzuschaun denn warm, ist die Etage. Die Welt wird weiß und leuchtet grell es glitzern alle Flocken der Katze wächst ein Winterfell der Mensch braucht dicke Socken Die Kinder wollen Schlitten fahr`n der Papa sucht im Keller das Flachland ist an Hügeln arm und auch der Tau ist schneller. Doch schon nach einer kurzen Zeit gerinnt der Schnee zur Brühe Ein brauner Klumpatsch macht sich breit das Laufen macht nun Mühe denn weil es taut und weil es trauft spritzt Matsche auf die Schuhe der Halbschuh, den man jüngst gekauft ist klar, zur letzten Ruhe. Nur eines ist noch gut vesteckt das sind die Hundehaufen was man zu Hause erst entdeckt beim über´n Teppich laufen Der Schnee sieht so romantisch aus am Berg und in der Schonung Bei uns führt er zu Autostaus und Flecken in der Wohnung Drum Schnee, fall auf den Höhenzug auf Deiche, Berge, Hügel dort nimmt man, wenn es kalt genug die Anoraks vom Bügel und rutscht vom Hang samt Frau und Kind man lässt den Zauber leben von dem, was hier im Rinnstein rinnt muss ich mich übergeben
Der Baum steht einsam dort im Zimmer man nimmt das Funzellicht der LED`s kaum wahr das waren früher, Kerzen, immer bis zu dem Zimmerbrand im letzten Jahr. Da fing das Baumharz plötzlich Feuer es schmolzen Christbaumkugel und Konfekt der Eimer Wasser, er verpuffte am Gemäuer der alte Feuerlöscher war defekt. Am Ende ist dann auch die Feuerwehr gekommen da hat das Sofa noch ein letztes Mal gezischt es waren einige vom Rauch benommen und Opa hat es dann final erwischt. Doch muss man sagen, unterm Strich war Action die Großfamilie hatte ihren Spaß zwar kohlten die Geschenke in den Päckchen doch war´s ein Fest, dass keiner mehr vergaß. Da haben 20 Mann gesoffen und gejohlt und durch den abgebrannten Dachstuhl rausgebrüllt der Baum, war zur Unkenntlichkeit verkohlt doch jedes Herz, von Weihnachten erfüllt ! Nun steht der Baum dort einsam, schwach beleuchtet keine Gefahr, dass er noch einmal brennt selbst völlig trocken, unbefeuchtet fehlt einer LED des Feuers Temprament. Und weiter fehlen auch die Gäste die um den Baum sich scher`n bei diesem Fest Denn es ist Krise und es ist das Beste wenn man das Feiern besser lässt. Wenn man zuhause bleibt, im kleinen Kreise und keine Lieder singt, mit großer Zahl der Baum bleibt dunkel, es bleibt leise und unterm Mundschutz murmelt man „es war einmal“ Denn der ist Pflicht, auch bei der Suppe die Aerosole kennen keinen Spaß Mehr als 2 Mann sind bei Corona eine Gruppe wie man im Bundespresseamt verlas. Drum wird der Glühwein mit dem Strohhalm eingesogen man sitzt im kleinen Kreis bei Wurst und Krautsalat die Abendmette hatte man erwogen doch es herrscht Ausgangssperre in der Stadt. So ist man ganz auf sich gestellt am Heiligabend und traurig ist die Aussicht auf den Baum ja selbst der Holzwurm, in der Fichte schabend kaut freudlos hinter seinem Mundschutzsaum. Die Spitze eines Baumes nennt man Krone „Coronam“ lautet diese auf Latein das fiel, wie boshaft und dem Mensch zum Hohne wohl dem verfluchten kleinen Covid-Igel ein. Nun ist es in der Christnacht zappenduster man denkt voll Wehmut nochmal an das letzte Fest dann holt der Vater Terpentin als Booster Corona brennt, quod iustum est* Dann folgt noch Saufen, Toben, Fluchen und Beschimpfung und dann der Aufschrei „nächstes Mal die AFD“ nur mit der Ruhe, bald schon kommt die Impfung ! dann ist das ganze Elend kurzerhand passé. Die Welt bricht auf, es folgen gold`ne Zeiten die Wirtschaft brummt und jeder ist gesund man spricht nicht mehr von all den Pleiten den letzten beißt halt leider stets, der Hund… Doch aufgepasst, wir sind noch nicht am Ende denn so ein Virus kann ja wieselflink mutier`n dann hüpft die neue Abart durch`s Gelände um uns, trotz trügerischer Sicherheit, zu infizier`n Wenn dieses Weihnachtsfest nun schon verhunzt und blöd ist so bleibt ein letzter frommer Wunsch der Christenheit „Herr, schick Corona schleunigst in die Ödnis“ und wenn das Biest schon rund ist, mach uns breit. (lat.: so ist es recht)
Der Morgenlurch sitzt, am Rand des Gewässers, und singt er singt, seine alten Lieder und der Nebel, der über die Teichblumen dringt macht Rheuma in seine Glieder. Er singt von der Schönheit der Loreley, ihrem Haar und streicht seine Harfe dabei und wäre so gern mit der Schönen ein Paar dass der Nachwuchs ein Wunderlurch sei. Doch die Loreley ist ein Fabelkind, sie entsprang Heinrich Heines Liedern und weil Fabeln nun einmal fabelhaft sind träumt er sinnlos von ihren Miedern Und er kann auch nicht singen, das ist grad so verrückt weil ansich das Amphibium schweigt und so hat uns die erste Zeile entrückt grade so, als wenn der Grottenolm geigt. Die Tierwelt, ganz sicher die amphibieske ist nicht, wie Disney sie möchte und singende Lurche sind eine Groteske und zwar eine ziemlich schlechte. Was denn noch, wenn ich bitte mal fragen darf so am frühen, am ganz frühen Morgen Vielleicht Jolly the Jumbuck, das steppende Schaf ja habt ihr noch andere Sorgen ? Und Morgendunst, Tau und die holde Romantik gehen mir heut massiv auf den Senkel Metaphern, Parabeln, die ganze Semantik liegen bleischwer auf meinem Schenkel. Der Lurch und der Olm und der Salamander die hocken nur dumpf in der Böschung und jagen Insekten und sich untereinander als Nahrung und als Erfröschung. Und Novalis, Claudius, Hölderlin, Fichte mit ihren schmachtenden Kühen die brauchen sich, grade in diesem Lichte bei mir heute nicht zu bemühen. Ich lasse den Lurch, was dem Lurchen ist und ganz Wurscht sind mir Molche und Frösche und das Reh, das im Wald in die Furchen pisst treib ich auch zurück in die Bösche. Ich will meine Ruhe, selbst die Kommodo-Echse wär mir heut keine Zeile wert gehe hoch in mein Studio und schmiere und kleckse ein Lurch nur, wer sich nicht wehrt. (Une embardée qui mal y pense)
An warmen Tagen ist die Wohnung voller Fliegen die kommen aus dem Nichts und sind dann einfach hier sie sitzen überall und sind nicht zu besiegen für jede totgeschlag`ne kommt ein neues Tier Sie sitzen am Computer auf den Tasten sie hocken auf den Krümeln hier am Platz am Kühlschrank und -ganz klar- am Pilsbierkasten und auf dem Küchenhandtuchrandbesatz Sie summen und sie fliegen durch das Zimmer landen im schlimmsten Fall auf meiner Haut mit jedem Mal verscheuchen wird es schlimmer sie sind Legion. Mir graut. Ich würde gern schlagen, doch des Buddhas Augen die schau`n genau, was ich im Leben tu will ich mir Karma sammeln sollte ich was taugen und tote Fliegen, die gehören nicht dazu. Zumal, wie schon gesagt, für jede Fliege kommen sofort zwei völlig neue auf den Plan wo nur, um alles in der Welt steht ihre Wiege was habe ich, der Welt, nur angetan ? Es schickt uns die Natur so manche Plage mal ist es Dürre, mal vom Heu der Schreck ich bin genervt und nicht mehr Herr der Lage die vielen Fliegen müssen weg. Ich kann das Kribbeln nicht mehr lang ertragen ist dies wohl eine Prüfung unsres Herrn? wie lange muss ich kratzen ohne Klagen ist die Apokalypse nicht mehr fern? Der Leeuwenhoek, der kannte das Geschehen und folgte wissenschaftlich diesem Fall das Leben könne wohl spontan entstehen und käme aus dem Nichts, wie bei dem ersten Knall. Der Hauch des Lebens blies an jedem Orte und küsste so die Fliegen einfach wach nur nicht, in einer Schwanenhalsretorte doch sonst, omnipräsent, an Feld und Bach. Ich lass die Fliegenklatsche in der Lade ich lasse das Insektenspray im Schrank ich hoffe auf des Buddhas große Gnade und sorge hier für weniger Gestank. Vielleicht muss ich den Müllsack öfter tauschen vielleicht steckt ja die Lösung im Verfall ich werde meiner inn´ren Stimme lauschen im Jetzt, im Hier, im Zimmer und im All. Leben entsteht spontan und wird auch wieder gehen es tickt der Eintagsfliege inn´re Uhr alles was wird, wird mit dem Wind verwehen und von Herrn Leeuwenhoek bleibt keine Spur
Vom Norden her ziehts dunkel auf das ist wohl ein Gewitter da nimmt das Unheil seinen Lauf und hämisch lacht der Schnitter. Denn irgendwo, da schlägt es ein da sträuben sich die Haare da rülpst und furzt ein Frankenstein und wackeln die Altare. Da brennt der Dachstuhl, reißt das Glas da platzen schon die Röhren da flitzt das Monster schon durchs Gras und heulen alle Gören. Es kriechen Hunde unter´n Stuhl und Papa löscht die Lichter die Luft wird dunkel, feucht und kuhl und blass sind die Gesichter. Schon zuckt der erste Blitz herab und spaltet ein paar Eichen es öffnet sich des Monsters Grab es glühen ein paar Leichen. Ich schaue ziemlich ungerührt nach draußen, auf das Blitzen wenn alles dies ins Unheil führt dann bleib ich doch hier sitzen Und trink ein Bier, vielleicht auch zwei mit Frankensteins Geschöpfen mir geht der Sturm am Arsch vorbei Gepriesen sei der Höpfen.
Das, was die Menschen hier im Ort am meisten lieben ist tiefe Ruhe, die zur Einsamkeit gehört ich bin deshalb ja damals auch geblieben ohne den Lärm, der mich beim Dösen stört Hier gibt es keine Staus, kein Hupen, kein Gebrülle hier gibt`s nicht Straßenbahn, nicht Fluglärm; nicht Motor kein Bagger, keine Menschen – nur beredte Stille und kaum mehr hörbar rauscht der Tinitus im Ohr Dort Vögel, die ein Liebesliedchen pfeifen ein Pferd, das schnaubt im feuchten Tau die Maus, die quietscht, wenn sie die Katzen greifen das Grunzen einer grundzufriednen Sau Nichts weiter, nur ein Trekker, hin und wieder der Bauer holt die Möhren aus dem Feld der Wildgans zartes Rascheln im Gefieder ohne Crescendo dreht sich diese Welt. Bis irgendwo sich Schuppentüren weiten in deren Licht ein kleiner Mann im Overall erscheint um dann – voll Energie – das Chaos einzuleiten Idyll ist viel fragiler, als es scheint. Nach einigen beherzt gekonnten Zügen an eines Mähers ausgefranstem Starterseil wird dessen Brüllen über Rast und Ruhe siegen nur in gepflegtem Rasen liegt des Gärtners Heil. Und stundenlang wird der den Mäher schieben nieder und auf, der Topos ist verzwickt ist auch das Rad vom Motor angetrieben erst eines Gärtners kluger Plan sorgt, dass es glückt. Ein Ast zerbirst mir fürchterlichem Krachen es wird mit Regelmaß der Grasfangkorb geleert wer gern schlafen wollte, lernt zu wachen und konzentrierte Arbeit wird erschwert. Denn asymmetrisch ist des Mähwerks Röhren sein Heulen schwillt stets ab und wieder an und jeden klaren Geist kann dieser Lärm zerstören weil niemand mehr an etwas and`res denken kann. Und darum tut man nun, was man tun musste und holt selbst seinen Mäher aus dem Stall gut, dass man dessen Kerze just entrusste dass nun der Motor zünden kann in jedem Fall. Von überall ertönt nun Röhren, Kreischen, Knattern und Luzifer verscheucht den Beelzebub ohrenbetäubend ist der Lärm hinter den Gattern und zwischen Not und Glück schwankt jeden Rasenmähers Schub Stets weiter geht es, bis der letzte Halm gemäht ist wenn es die Hölle gibt, so heißt sie Dezibél es soll der Bauer ernten, was gesät ist und Moritz Schrebers Wunsch, ist uns Befehl. Es ist vollbracht, die Gärten sind geschoren und Ruhe legt sich wieder auf den Ort ein jeder atmet auf, wie neugeboren man bringt den letzten Grünschnitt Richtung Kompost fort doch irgendwo, da mäht noch einer, immer da sprießt noch irgendwas am Wegesrand da holt der Mann im Overall den Trimmer und dessen heiseres Gekreisch, bringt mich, um den Verstand Was alle Menschen hier im Ort am meisten lieben das ist die Stille, wie im Kreuzgang, beim Gebet doch hat mir Goethe schon ins Poesie-Album geschrieben irgendwo ist immer jemand, der grad mäht.
Die Mühlen mahlen sirrend Luft und ihrer Flügel lange Schatten streifen die Kronen alter Bäume wandern in Wellen über Feld und Gras und recken sich zum Horizont wo wogend sie im Weizen sich verlieren. Hier knirscht kein Vierkant mehr und treibt den Stein hier gibt es keinen Staub und keinen Müller hier gibt es keinen Unterlass kein Schweigen keine Pause und auch kein Maultier, das die Säcke trägt.
Und doch bewegt sich dort, noch in der Ferne ganz ohne Hast, ein grauer Esel vor dem Deich und folgt in Stolperschritten Don Quixotes Pferd das, schnaubend, bei ihm trabt. Und noch sieht dessen Reiter ruhig zu wie sich die Mühlenflügel unverdrossen drehen und Schatten werfen auf die Kronen alter Bäume auf Feld und Gras und auf die Ähren, die sich beugen.
Er folgt dem unaufhörlich riesenhaften Schattenspiel dass sich im wechselhaften Licht ins Land erstreckt mit seinem Blick mit seinem Sinn und seinem Tritt und noch ist fraglich, ob die Würfel fallen. Doch gleich schon wird er seine Lanze greifen und auf den Feind sich stürzen mit Gebrüll in dessen rasend schnellen Armen sich verfangen und stürzen; wie einst Ikarus blind von der Eitelkeit des Menschen Übermacht.
Dann liegt er ausgestreckt, in seiner Rüstung vor dem Feind während sein Diener noch in wilder Panik zu ihm hastet und Rosinante, dieser abgezehrte Gaul voll Seelenruhe in der Wiese grast und voller Gleichmut nach den Flügeln schaut die unablässig weiter drehen und Schatten werfen auf die Kronen alter Bäume auf Feld und Acker und die Gräser, die im Luftzug tanzen. Die Mühle schreibt ihr Lied mit immer gleicher Schnelligkeit ins Licht und fauchend ist ihr langer Flügelschlag. An ihrem schlanken Fuß sitzt Sancho Pansa neben seinem Herrn und sucht, mit seinem Blick den Horizont.
Als ich – arglos – die Kühlschranktür öffnete
da saß dort ein Elefant
der genüßlich den Mangoquark löffelte
den ich neulich im Supermarkt fand
Ich fragte den Pachydermen
was suchst Du in meinem Haus ?
Du wirst meinen Kühlschrank erwärmen
darum komm da doch bitte heraus
Sonst schmilzt am Ende die Butter
und die Milch wird gammlig und grün
in der Steppe, dort wächst dein Futter
wie wär`s dahin zurückzugeh`n ?
Überhaupt – was machst Du im Bauknecht
(sag mal: brennt bei geschlossner Tür Licht ?)
wenn Du stehen willst, stehst Du dann aufrecht
oder tust Du das eher nicht ?
Hast Du Platz genug neben dem Käse
wohin gehst Du, wenn Du mal musst ?
wie kam es zu dieser Genese ?
Alles dies hätt ich gerne gewusst
Der Dickhäuter zog seinen Rüssel
voller Grazie heraus aus dem Quark
strich nochmal um den Rand der Schüssel
und leckte am Mangomark
Er wedelte mit seinen Ohren
drehte Kreise mit seinem Schwanz
und reckte sich hochwohlgeboren
bevor er, für immer, verschwands
In der Butter sah ich tiefe Stapfen
die sein Passgang dort hinterließ
ein paar Löcher in Käse und Krapfen
die er mit seinen Stoßzähnen stieß.
Seitdem klafft in dem Schrank eine Lücke
statt Erleuchtung nur finstere Nacht
ach, ich habe wohl aus einer Mücke
einen Elefanten
gemacht.
Zwei ungleiche Brüder, Covid und Ovid
selbst wenn man es nicht nur rein optisch sieht
denn Covid war ein Denker, von Adel und stattlich
Covid 19 ist eigentlich unappetatlich.
Bestückt mit Bröseln wie ein pelziger Kamm
trotzdem omnipräsent in jedem Fernsehprogramm
Ovids Bild steht in Tomoi am Schwarzen Meer
und das war`s, was darüber zu sagen wär.
Der eine berühmt für seine Liebesgesänge
die Klagelieder, die Heldenklänge
für Gedicht und Verfehlung und dann seinen Frust
über die Verbannung, durch Kaiser Augúst.
Der and´re derzeit wohl das größte Thema
noch vor Donald Trump das bestimmende Schema
noch vor Fridays for Future und Klimawandel
vor Strafzöllen, Grenzschließung, Menschenhandel,
vor Krieg und Vertreibung, vor Flucht und Lügen
denn Covid kann man leider auch selber kriegen!
Der ist nicht weit weg wie die anderen Dramen
weil die Infizierten das Virus mitnahmen
und nun hockt es mit ungebrochener Kraft
in Europa und unserer Nachbarschaft….
Sind sie sich auch fremd wie Jacke und Hose
eint Covid und Ovid doch die Metamorphose
Das Hauptwerk Ovids, aus dem ersten Jahrhundert
ist auch das Covids, über das man sich wundert.
Ovid hats geschrieben, Covid hats gemacht
und wurde zur Pandemie über Nacht.
Ovid ist vergessen, die Dichtung vergammelt
Covid hat sich erstmal zu Großem versammelt.
Er reist durch die Welt und zieht eine Schneise
Ovid bleibt dagegen verdächtig leise.
Und so bleibt uns am Ende dann doch die Moral
jede Seuche besiegt die Kultur allemal.
Erst kommt das Fressen, dann die Gedichte
und dann das Ende, der ganzen Geschichte.
Viel wichtiger als ein Prosa-Brevier
ist das Hamstern von reichlich Toilettenpapier.
Drum schrubbt euch die Hände in Desinfektionen
und bleibt in den Häusern, das könnte sich lohnen
kommt niemand zu nahe, schon gar nicht bei Husten
das könnte am Ende die Gesundheit verwusten
Ovid hat der Menschheit die Lyrik gegeben
Covid gibt Dir nix, er nimmt Dir das Leben
Covid und Ovid, zwei ungleiche Brüder
mir wärs daher lieb, Covid ginge wieder
Da kommt schon das Virus haha, huhu, und springt Dir an die Papillen schon bald kneifst Du Augen und Hintern zu und röchelst den letzten Willen Denn dann hocken Milliarden in deiner Brust und blockieren die Vakuolen die geschönte Statistik, das ist Dir bewusst kann (wie dich) nun der Teufel holen Corona kommt und das Ende naht wie bei Emmerich der Tsunami wir haben erst geschlafen und nun den Salat und enden in der Salami. Sieh nur da vorne, wo die Ersthelfer steh`n da krümmt sich ein Kerl auf dem Rasen das ist heute schon Nummer zweihundertzehn
komm wir geh`n, Nostradamösl blas`n
Siehst Du die Männer am Horizont mit den Voll-Latex-Schutzanzügen? In dem Haus haben früher mal Leute gewohnt die nun schon auf dem Friedhof liegen Die ganze Siedlung, sie starb über Nacht man sah sie wie Zombies irren die hat der Covid alle umgebracht und es wiehern in den Geschirren – die Pferde der apokalyptischen Reiter man hört schon ihr teuflisches Lachen denn Covid ist Legion und und zieht immer weiter um uns allen den Garaus zu machen Besorgt euch den Mundschutz (die sind schwer zu kriegen) und schützt euren Mund und die Nasen doch ihr werdet Covid leider doch nicht besiegen
komm wir geh`n, Nostradamösl blas`n
Die Fenster verschlossen, die Türen verrammelt die Städte wie leer gesogen während hier und da schon ein Leichnam vergammelt blass und unnatürlich verbogen Die Läden geplündert; es kokelt und simmert kein Mensch wagt sich noch auf die Straßen wo in grausiger Stille ab und zu jemand wimmert den sie einfach dort liegen lassen Die Sirenen heulen, die Blaulichter kreisen und am Boden wabert der Nebel ein Versäumen ist niemandem nachzuweisen und die Wissenschaft flieht vor dem Pöbel Die Politiker hocken in Bunkern und Kraft aus dem Reinraum gesendeter Phrasen übernehmen Sie bald schon die Weltherrschaft
komm wir geh`n, Nostradamösl blas`n
Es klirren die Schwerter vom Weltungergang Corona schwingt Sense und Säbel auf den bäumenden Pferden unheilvoller Gesang und dann prescht die Schwadron durch den Nebel und tost und wütet und metzelt nieder wer die Kraft nicht mehr hat um zu fliehen und das Husten Covids hallt von überall nieder es ist Zeit, um niederzuknien. Zu beten, zu flehen und sich zu ergeben wenn sich der „Jedermann“ nähert wer früh stirbt kann viel länger ewig leben wir haben uns zu spät, gewehert. Drum bunkert noch schnell Toilettenpapier für die dunkelsten Menscheitsphasen Kartoffeln und Mehl und Nudeln und Bier
komm wir geh`n, Nostradamösl blas`n
Es hat die Menschheit schon immer geahnt irgendwann kommt die Stunde der Wahrheit Nostradamus hat davor schon lange gemahnt und bis jetzt gings uns gut, um ein Haarbreit Es geht zu Ende, die Sintflut kommt selbst der ESC ist gecancelt keine Reise, keine Party, die Welt ist verstommt nur Covid 19, der pfeift und tänzelt Ein Hoch dem Wahn und Expertenrunden einen Toast auf die Apokalypse Wir haben lange gesucht und sie endlich gefunden und öffnen Pandorras Büchse Die Menschheit vergeht, selbst das Fernsehn schweigt die Luft weicht giftigen Gasen es donnert und braust und der Wagner geigt