Der Regen ist am tristesten,
wenn er am Friedhof fällt
die Vögel, die dort nisteten
sind still, die Glocke schellt
es ziehn, die Hinterbliebenen
in einheitlichem Grau
bei Niesel, windgetriebenem
vorbei an Kind und Frau
an Gräbern, die vom Moos versteckt
an Steinen, kahl und alt
der Pastor hält den Text bedeckt
und allen hier ist kalt.
Man wartet, bis die Kiste sinkt
und manche Träne fällt
was, wenn`s schon durch den Mantel dringt
im Grunde nicht mehr zählt.
Asche zu Asche, Staub zu Staub
das Leben ist passé
und jeder möchte, mit Verlaub
nach drinnen, ins Café.
Man sieht die schwarze Horde drehn
der Kiesweg knirscht und malmt
und wo die vielen Füße gehn
da scheints, also ob es qualmt.
Der Trauerzug geht nass und klamm
und löst sich langsam auf
Ach Herrgott, nimm auch diesen Schwamm
in deinen Reihen auf.
Dort im Café, beschlägt das Glas
von diesem nassen Zug
man trinkt ein Bier und isst etwas
für heute wars genug.
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